Sonntag, Januar 14, 2007

Wo kein Satellit weht...

Zugegeben, die Achtziger waren schon genial, rein musiktechnisch gesehen (aber auch der neulich erwähnte Zauberwürfel spielte eine wichtige Rolle). So mit Extrabreit, Grauzone, Hubert Kah, Nena, Spliff, Joachim Witt und meinetwegen auch BAP. Dazu gab es Depeche Mode, Frankie Goes To Hollywood, Billy Idol, u.v.m. Meinetwegen auch Kylie Minogue. Nicht jedoch Rick Astley.

All das gibt es heute nicht mehr. Auch Nena Version 2006 und Daniel Küblböck konnten das nicht ändern. Wir hoffen, dass zwei Umlaute im Namen ihm das internationale Reisen erheblich erschweren. Man wünscht sich glatt noch ein scharfes S und Muhamad als Mittelnamen dazu, damit er in sämtlichen Fahndungscomputern der CIA an oberster Stelle figuriert und Herr K. vielleicht irgendwann mal in Guantanamo auftaucht. Ich vermute, der hätte sogar noch Freude an den roten Overalls, so wie seinerzeit Herr Jauch im Rätselflughelikopter.

Wann aber hat es aufgehört mit der tollen Musik? Spätestens seit New Kids on the Block und derlei Mist waren die Achtziger vorbei. Ich erinnere mich noch daran, dass im Logo Techno-"Musik" das Programm zunächst phasenweise bestimmte - wie es auch immer die Heavy-Metal-Einschübe gab, damit die Langhaarigen mit den Jeansjacken ihre Luftgitarren nicht umsonst mitgebracht hatten - später dann lief ausschliesslich Techno.

Deswegen ist es auch komplett überflüssig, innerhalb von Techno von unterschiedlichen Stilrichtungen zu sprechen, wie das die "Musikexperten" der Neunziger taten. Es ist doch einfach so: Es gab schöne Musik, dann kam Techno. Und das war komplette Scheisse. Egal ob House, Acid, etc. Einfach unausstehliche Lärmbelästigung. Es unterscheidet ja auch niemand verschiedene Arten von Lärmbelästigung durch Presslufthammer. Das nennt man einfach Krach, jede weitere Differenzierung erübrigt sich.

Dennoch sollte man auch gegenüber den Achtzigern nicht alles kritiklos hinnehmen und rückwirkend verklären. Schliesslich sind die Erwachsenen von damals im grasgetränkten, wenn nicht sogar grasgesättigten Dunstschleier der Sechziger und Siebziger aufgewachsen. Mit Schweinereien wie Woodstock, Deep Purple, Creedence Clearwater Revivial und The Who. Da soll mal einer behaupten, das waren tolle Zeiten. Im permanenten Opiumschleier ist es doch kein grosses Wunder, wenn sich die ein oder andere Gehirnhälfte damals in psychedelischem Rauch aufgelöst hat. Und der Rest war auch ziemlich weich.

Was uns doch nur davor bewahrt hat, das gleiche Schicksal zu erleiden, war unser Welpengeruch und das regelmässig erscheinende Yps mit Gimmick. Niemand hat uns totgebissen und wir haben unsere persönliche Aufklärung ab 1980 erfahren. Dann wurde es hell, dann wurde alles irgendwie doch noch gut. Meine Leserschaft glaubt mir, alles was ich heute weiss, weiss ich entweder aus dem Yps oder weil ich es irgendwo sonst gelesen habe. Nicht, weil man es mir in der Schule beigebracht hätte (ausser dem Lesen selbst, das schon und das war gut). Wenn z.B. heute beim selben wie oben erwähnten Herrn Jauch eine fünfhunderttausend Euros-Frage gestellt wird, warum wissen wir die dann? Das ist der Beweis.

Jetzt muss ich aber los, ein paar Handyfotos für den nächsten Post schiessen. Oder heisst es "die Post"? Wir werden es herausfinden und berichten.

Solidarische Grüsse von
Peter Practice

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