Donnerstag, Januar 18, 2007

Din Daa Daa

Habe neulich mal wieder in der Zeitmaschine gesessen und muss schon sagen, die Achtziger waren schon genial. Obschon ich damals nicht wusste, dass statistisch gesehen, jeder Erdenbürger 52 Legosteine besitzt (The Economist, 26. Oktober 2006). Ich selber hatte damals schon keine mehr, oder jedenfalls war der Kasten, in dem ich sie aufbewahrt habe, bereits verschollen.

Ebenfalls wusste ich damals nicht von den vielen Dingen, die man als Teilnehmer einer Botox-Party als Gastgeschenk mitbringen kann: Mousepads, Becher, T-Shirts, Regenschirme, aber auch flüssigkeitsabweisende Küchenschürzen und kleine Umhängetaschen. Man fragt sich mit leichtem Stirnrunzeln (oder mit Mr-Spock-typischem Augenbrauenhochziehen nur rechts, wer's kann), welchen Zweck genau die beiden letztgenannten Dinge im Rahmen der Botox-Party haben. Vielleicht sollte man Gummistiefel anziehen oder zumindest ein paar Ersatzschuhe im Turnbeutel dabei haben.

Zurück zur Zeitmaschine. Damals in den Achtzigern gab es allerdings noch keine P2P Filesharing Clients und tragbare Musik kam vom Sony Walkman DDII Quartz mit zwei Kopfhörerbuchsen. Hat fast 300 Mark gekostet, wenn ich mich recht erinnere. Ausserdem gab es schon Tai Ginseng und Voltaren. Das habe ich nach dem Karate-Training häufig anstelle von Duschgel verwendet.

Es gab stattdessen Tupperware-Partys. Die gab es eigentlich schon vorher, Siebziger Jahre oder noch früher und der Oberhammer war, dass meine Grundschullehrerin für T.G. (Textiles Gestalten) den Elternabend kurzerhand in eine solche Tupperware-Party umfunktionierte. Das wäre heute so undenkbar wie Kopftuch und Kruzifix in bayerisch-osmanischen Klassenzimmern.

Obschon jetzt, wo König Stoiber abgedankt hat, bald wieder dieses antiautoritäre Gehabe ausbrechen wird und die jungen Erziehungsberechtigten heutzutage zum Elternabend aufgefordert werden, ihre Filesharing Clients mitzubringen. Oder Rahmdeckeli oder den iPod mit Wireless drin. Zustände sind das.

Wir wehren uns und werden dieses Jahr versuchen, einen langehegten Wunsch wahr zu machen: Den selbstgebastelten Adventskalender mit 31 Türchen, hinter dem es an jedem Dezembertag eine ganze Tafel Milka hat. Denn der Beschiss an den Skispringerknaben ist ja, dass Milka nur auf dem Kopf steht, aber keine Milka drin ist. Betrug, möchte man rufen! Aber sonst fliegt er ja nicht richtig weit und dann kommt der Simi aus der Schweiz oder der Lari Vättinääimänan aus dem Norden und macht unsere Adler platt. Die allerdings passen dann besser auf die Sondermünzprägung mit König Edmund und historischen Gebäuden aus Wildbad Kreuth.

Muss gehen, Urmeltiere füttern.

Gute Nacht wünscht
Peter Practice

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