Freitag, Dezember 23, 2011

An der Graete noch glasig

Wir wuenschen unserem treuen Leser eine schoene Weihnachtszeit und ein glueckliches neues Jahr!

Peter Practice

Samstag, November 26, 2011

Der Eismann kann Lippenlesen

Der Eismann kann Lippenlesen. Wieso ich das weiss? Ganz einfach. Der dreht ja taeglich mit dem Eismobil seine Runden durch die Nachbarschaft. Dabei ertoent diese unertraegliche Loelimusik, so etwa "laaaloooooliiiiilaaalolalaloeoeoeoeliiiilaaa" in schrecklich monotoner Weise. Damit unterscheidet er sich natuerlich deutlich, und das ist wahrscheinlich absichtlich so, vom Martinshorn der Polizei, Feuerwehr und EMS.

Die Nachbarschaftsgofen stehen dann an der Strasse, den Kreuzer in der Faust, und warten darauf, ihre Bestellung abgeben zu koennen. Im Gegenzug bewirkt die Transaktion die Uebergabe einer Kugel Eis der gewuenschten Sorte. Fertig - exeunt Gof et Homo glacieris.

Als unbewegtem Beobachter erscheint die Dudelei besser ertraeglich, denn sie ist ja relativ schnell wieder vorbei - sobald der Eismann mit seiner Kutsche um die Ecke verschwunden ist, klingt auch der Schmerz im Innerohr ab.

Was wir aber nicht beruecksichtigen ist die Empfindungs- und Erlebenswelt des Eismanns selbst, der sich mit nur einem Bruchteil der Lichtgeschwindigkeit bewegt und damit permanent dem Gedudel ausgesetzt ist. Deshalb traegt er enganliegende Kopfhoerer und lauscht AC/DC oder Iron Maiden oder Sisters auf voller Lautstaerke. Damit er nicht nach kurzer Zeit schon ausrastet und vom Gedudel seiner Maschine einen epileptischen Anfall erleidet oder, was deutlich schlimmer waere, zum Serienkiller wird. Hat's alles schon gegeben.

Da der Eismann kopfhoererbedingt keinerlei akustischen Eindruecke von der Aussenwelt wahrnehmen kann, muss er die Bestellung der Nachbarschaftskids eben von den Lippen ablesen. Klar, oder? Fragen?

Allen ein schoenes Wochenende!
Peter Practice

Montag, November 07, 2011

Alimentierte Südostmigration oder Kapitalflucht?

"Bringen Sie Ihre Münzen schon jetzt", forderte der beliebte Quizmaster und Moderator diverser Talkshows, Günther Jauch, uns vor gut zehn Jahren auf. Bereits ein halbes Jahr vor der "offiziellen" Einführung des Eurogeldes wurde uns diese Aufgabe übertragen. Wahrscheinlich um die logistischen Herausforderungen der Geldtransportfirmen einfacher zu gestalten.

Was ist also falsch daran, wenn wir heute daran arbeiten, auch die Scheine hinterher zu werfen? Es sind ja Euros, ein Wort offensichtlich griechischen Ursprungs. Getreu dem Motto, "gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist", werden unsere Eurobanknoten, deren Vorder- und Rückseiten als solche ja eigentlich nicht zu identifizieren waren und die wir eh nie lieben gelernt haben, von eingangs erwähnten Geldtransportern jetzt in die Ägäis chauffiert. Was soll daran schlecht sein?

Beste Grüsse und einen guten Start in die neue Woche wünscht
Peter Practice

Samstag, November 05, 2011

Die Kaninchenartigen (zool.)

Sehr häufig liest man hier zu Lande die Bezeichung "canine", besonders oft auch im Zusammenhang mit dem Hundesport. Zusammengefasst werden mit dem zoologischen Fachgebriff die Tierarten Kaninchen und Hund, gemeinsam zur Gruppe der "Kaninchenartigen".

Allerdings, wenn man den Alphonse, im Bild links, so beobachtet, müsste es eher die "Kaninchenunartigen" heissen, denn er ist noch recht frech (oder schon recht frech, wenn man sein zartes Alter bedenkt: noch kein Jahr ist er auf der Welt).

Der Zusammenhang zwischen Hund und Kaninchen erschliesst sich dem Laien heute nicht mehr unmittelbar. Von Grösse, Aufzucht und Verhalten dieser anscheinend so unterschiedlichen Tiere ausgehend, lässt sich nur schwerlich auf eine enge Verwandtschaft schliessen. Aber ein Blick in die Urzeit, auf das Verhalten von Jaegern und Sammlern in grauer Vorzeit, lange bevor im Oktober 4004 v. Chr. die Welt angeblich erschaffen wurde, waren Jagd- und Wachkaninchen nichts ungewöhnliches. Mit einer  Körpergrösse (der Experte sagt "Stockmass") wie heute das gemeine Hausschaf, waren Jagen und Bewachen des Gestades durchaus angemessene Aufgaben fuer die Gruppe der Kaninchenartigen.

A propos Jäger und Sammler. Wenn dieser Begriff im Unterricht fiel und bis zu meinem nicht besonders ausgeprägten Sinn zur Aufmerksamkeit für den Lehrkörper durchdrang, dachte ich bereits im zarten Grundschulalter an eine arbeitsteilige Gesellschaft, genau wie der Zeitgenosse Winslow Taylor.

Ich ging davon aus, Jäger und Sammler seien unterschiedliche Gruppen, die einen jagten, die anderen sammelten. Nach getaner Arbeit trafen sich beide am Markt, dem Ort der Preisbildung, um pareto-optimale Zustände durch einfache Tauschvorgänge zu erzielen. Nie ging ich damals davon aus, dass das ein und derselbe war, der sich von gesammelten Beeren, als auch von mit seinem Jagdkaninchen gemeinsam erlegten Karibus ernährte. Erst die durchaus empfehlenswerte Lektüre von Jared Diamond, "Guns, Germs and Steel" brachte die Erleuchtung, Jahrzehnte später!

Jetzt muss ich aber mit den Meerschweinchen Gassi gehen, damit die nicht ihrer Unartigkeit auf dem Teppich Ausdruck verleihen. Demnächst erfolgen an dieser Stelle vertiefte Betrachtungen zu Verwandschaftsgraden der Arten. Sobald das Buch "The Ancestor's Tale" von Richard Dawkins ausgelesen ist.

Grüsse von
Peter Practice

Sonntag, Oktober 16, 2011

Beim gemeinschaftlichen Kochen zerbricht so manche Freundschaft (oder Beziehung)

Beim Pastakochen geht es ja schon los. Hier scheiden sich die Geister und dies gibt Anlass zu Auseinandersetzungen der groeberen Sorte. Die aus naheliegenden Gruenden nahe liegenden Kuechengeraete, auch solche mit Samuraischwertschliffkante, schaerfen die Situation mit einer speziellen Brisanz.

Also, angenommen die Pasta braucht zehn Minuten laut Kochanweisung auf der Verpackung. In sprudelnd kochendes Wasser mit soundso viel Kochsalz auf drei oder vier Liter Wasser.

Ab dem Moment des Eintauchens dann beginnt der Disput. Mal offen und verbal, mal heimlich am Regler drehend. Dass die Temperatur jetzt runtergeregelt werden kann, ist noch allen beteiligten Parteien klar. "Da bin ich ganz mit Dir" pflichtet die Jungakademikerin oder der Jungakademiker in neudeutscher Buerosprache bei.

Wie weit jedoch darf jetzt, nach erstmaligem Umruehren, der Herd runtergedreht werden? Muss das Wasser die ganzen zehn Minuten weitersprudeln? Erst beim Abschuetten den Strom oder das Gas abdrehen? Diese einfachen Frage sind Gegenstand von Konflikten, die nicht selten mit Geschrei, Scherben auf dem Fussboden sowie Speiseresten an Decke und Waenden enden.

Oder kann man das Gas so weit eindaemmen, dass es lediglich noch koechelt? Ja, kann man. Und ab Minute sieben kann der Elektroherd ganz abgestellt werden, das reicht dicke, damit die Nudel bissfest aus dem Badewasser entnommen werden kann und an der Wandkachel kleben bleibt.

Wer anderer Meinung ist, darf dies bitte im Kommentarfeld aeussern.

Gruss
PP, heute an Thanksgiving mit Kochmuetze!

Freitag, September 30, 2011

Die Sieger

Wir werden zunehmend gleichgueltig. Ist uns egal, wie das ausgeht. Nicht mehr so wichtig. Die Wettervorhersage ist so praezise wie das Horoskop und wer die Bilder sieht und mit wem man was teilt, ist alles sekundaer geworden. Ob das an der Droge liegt? Ist das neu? Irgendeine Dynamik dahinter oder fuehlen wir, nun da der Herbst schon deutlich spuerbar seinen morgenfrostigen Atem ueber unsere flaumbewehrten Unterarme pustet, Dinge, die schon immer irgendwie da waren, jetzt erst richtig?

War das schon immer so?

Bei den Bundesjugendspielen gibt es Sieger- und Ehrenurkunden. So ab 240 Punkten oder so wird eine Ehrenurkunde mit der vorgedruckten Unterschrift des Ministerpraesidenten (oder war es die der Landeskultusministerin?) ausgestellt. Die Ehrenurkunde haben Gerwin Th. und Frithjof W. natuerlich immer spielend erreicht, die konnten immerhin den 80gr Gummiball ueber das Schulhaus hinweg werfen und sind sechs Meter weit in den Sandkasten gehuepft. Wer von den Maedchen eine bekam, weiss ich nicht mehr. Falls ueberhaupt.

Spaeter dann waren es Leute wie Joerg M. oder Stefan Q., die durch Rennen und Langlauf in diese Kategorie sprinteten. Fuer uns war die einfache Siegerurkunde drin, sozusagen ein Sitzschein, weil obschon wir die sechzig notwendigen Punkte nicht erreichten, aber auch bei 49 oder so noch ein Auge zugedrueckt wurde. Vom Gnade walten lassenden Schulleiter (oder war es die Turnlehrerin, die hier das Sagen hatte?). Und erst noch die gleiche Unterschrift war drauf, glauben wir jedenfalls.

Aber was solls. Wir sind, anders als das kleine Bobbele, nicht in Traenen ausgebrochen, sondern waren froh wenn es vorbei war und wir, ohne den Turnschuhbeutel vergessen zu haben, wieder nach Hause gehen durften. Was soll's.

Die genannten Ehrensieger sind jedenfalls nicht die Superhirsche, Alphatiere oder sonst irgendwie Konzernchefs geworden, soweit wir das beurteilen koennen. Muss ja auch nicht, und es bestaetigt sich, dass Erfolg im Sportunterricht kein geeigneter Praediktor fuer spaeteren Erfolg im Leben ist. Ein Horoskop haette es auch getan, wenngleich mit dessen Erstellung kein unterrichtsfreier Tag an der frischen Luft einher gegangen waere.

Wer an dieser Stelle eine Diskussion des superspannenden, gleichnamigen Thrillers mit Hannes Jaennicke erwartet hat, soll weiter Sandkastenspruenge ueben.

Gruesse aus der Arktis (kein Witz!)
PP

Montag, August 15, 2011

Die Elster

Ein Vogel, der meistens paarweise auftritt und -fliegt. Dem man nachsagt, silberne Ringe zu klauen. Wobei wir das noch nie persoenlich beobachten konnten und, seit man die Verschlussringe an den Coladosen auch nicht mehr so einfach abreissen und wegflitschen lassen kann wie noch vor kurzem, auch noch nicht testen konnten.

Ein Vogel, der uns nicht nur der Coladosenverschluesse wegen an laengst vergangene Zeiten erinnert. Nein, auch sein Gefieder, schwarz und weiss gehalten, erinnert uns an Dick und Doof (ZDF, 18:20 und dann nach Werbeunterbruch nochmal weitere 20 Minuten) und auch an die Lustigen Strolche. Das waren die kleinen Racker mit dem Hund mit dem schwarzen Augenring.

Ja, wir erinnern uns noch gut an die zwanziger Jahre.

Doch halt, wir irren an dieser Stelle. So ganz und ausschliesslich schwarz und weiss ist dieses fliegende Viehzeug ja gar nicht. Auf seinem Ruecken oder am Gefluegel glaenzt es tiefblau. Wikipedia weiss, dass es sich hierbei um die "Aussenfahnen der Schwungfedern" handelt. Das mag sein, es sieht gewiss auch schoen aus und ist vielleicht ein bei der Brautsuche vorteilhaftes Merkmal. Hierueber schweigt sich Wiki aus oder wir haben einfach nicht mehr die Geduld, um mehr als eine Bildschirmseite lesen zu wollen.

Von daher gesehen gratulieren wir dem Blogleser, der oder die es bis hierher geschafft hat und ermuntern zu weiterem angeregten Plausch ueber die Zwanziger Jahre. Denn wir waren dabei.

Gruss
PP


Dienstag, August 02, 2011

Händchen halten

Wer im Rückspiegel auf das nachfolgende Auto blickt und beide Hände der Person am Steuer sieht, befindet sich in höchster Gefahr. Dieser Typus Autofahrer (beide Pfötchen oben auf dem Lenkrad) löst den "Opa mit Hut" als grösste anzutreffende Gefahr im Strassenverkehr definitiv ab.

Das einzig Gute: Die sind hinter einem und rasches Gasgeben, sofern es die Verkehrssituation erlaubt, rettet einen aus der Gefahrenzone.

Gruss
PP

Donnerstag, Juli 07, 2011

Die WC Ente

Das Haus saugt man von oben nach unten, den Rasenmaeher dagegen saeubert man zuerst unten.

Ich beteilige mich im Haushalt. Mit klugen Tips.

Rufen Sie noch heute an.

Donnerstag, April 07, 2011

Das Multiversum ist Schaum aus lauter Blasen

Einst waren wir erbost und bestürzt zugleich, wenn der sonntagsfrühstückliche Coop-Biozopf mal eine Teigblase, sprich ein Loch in der Zopfscheibe, enthielt.


Entrüstet schrieben wir Briefe an die Konzernleitung, forderten Konsequenzen und stellten gleich am Montagmorgen den Filialleiter zur Rede, konnten wir doch nicht mehr wie gewohnt die Konfi unterbruchfrei vom West- ans Ostende verstreichen. Ähnlich wie die Flugzeuge im Bermuda-Dreieck verschwindet das kostbare Erdbeerglibber in der Teigblase und lässt sich bestenfalls noch vom Teller kratzen, schlimmstenfalls vom Ringfinger abschlecken oder liegt gleich ganz auf dem Küchenboden und dringt dort als Schabenfutter in die Ritzen der unpassend verlegten und verklebten Linoleumfliesen mit Schachbrettmuster.

Wenn wir allerdings hier in neuer, noch ungewohnter Umgebung, morgens unseren Blueberry-Wholegrain-Bagel toasten, gewinnen wir gänzlich neue Einsichten:

Das Loch in der Mitte ist beim Bagel Teil des Designs. Eingebaut schon ab Werk und fehlerhaft falls ohne. Früher haben wir uns derartig gestaltet die roten Blutkörperchen vorgestellt (zumindest die bei der DAK versicherten Näpfli-Leser taten das) bzw. Brian Greene verdeutlicht uns mit dem Bagelvektor das Flimmern der Strings.

Heute jedoch stellt uns das Bestreichen der Bagelhälfte vor ähnliche Probleme wie eingangs erwähnter produktionsbedingter Mängelzopf. Wir müssen neue Streichalgorithmen entwickeln, wie der Creamcheese und die Konfi um den bodenlosen Abgrund herumgestrichen werden können. Bei Erdnussbutter verschärft sich das Problem, denn die wird auf heisser Oberfläche vergleichsweise dünnflüssig und fliesst dann wohin wohl? Genau! Da helfen dann nur noch die Greene'schen Vektoren um hier herzkammerflimmerfrei die Situation zu meistern.

Später mehr von
Peter Practice

Mittwoch, April 06, 2011

Saumagen ass Helmut

Es gibt ja diese Theorie, wonach jeder Volksstamm ein absolut ekelhaftes Essen als Leibspeise hat, um andere Stämme auf Distanz zu halten. Helmut Kohl's Saumagen fällt in diese Kategorie. Jeder Staatsgast bekam den vorgesetzt.

Das führt uns zu folgendem Gedanken:
  • Tim Horton's Kaffee zu Kanada;
  • = wie Rivella oder Ovo zu Schweiz;
  • = wie Labskaus zu Hamburg.
Es scheint, das Prinzip ist jedesmal das gleiche. Unverzichtbar, wenn man damit aufgewachsen ist und unerträglich und abstossend für alle anderen.

Die Liste liesse sich noch verlängern.

Gruss
Peter Practice

Samstag, April 02, 2011

Hagel und Schleuder

Nach wenigen Wochen bereits ist die Frontscheibe gesprungen. Meistens sind es Risse im unteren Drittel der Scheibe, die quer über die ganze Breite gehen. Dazu kommen Kerben und Dellen unterschiedlicher Grössen, die weitere Risse begünstigen können.

Ursächlich fuer diese Schäden sind meistens kleine Steinchen, die aus dem Streusand auf der Strasse stammen. Diese werden von den Reifen der Fahrzeuge, den "Steinschleudern", aufgewirbelt und mit hoher Geschwindigkeit meterhoch geschleudert.

Faktoren, die solche Schäden beguenstigen sind (nicht abschliessend):
  • Gefahrene Geschwindigkeit, demzufolge auch die Art der Strasse. Auf Highways wird schneller gefahren als auf normalen Landstrassen. Die Schäden an der Windschutzscheibe entstehen zumeist auf den Autobahnen.
  • Nähe zu anderen Autos, speziell die direkt vor einem herfahren bzw. solche, die von anderen Spuren knapp einscheren. Letztere sind sogar besonders gefährlich, weil nicht nur der Mindestabstand unterschritten wird, sondern auch die Spurrillen überquert und die dazwischen abgelagerten Sandhaufen aufgewirbelt werden.
  • Jahreszeit. Im Winter befinden sich mehr Steinchen und Sand auf der Strasse.
  • Reifenbreite. Grössere Pneus oder sogar Zwillingsbereifung auf den "boys' toys" Lastwagen können mehr Dreck hochschleudern.
  • Wetterlage. Tauwetter löst Steinchen aus dem Eisbelag. Diese dienen anderen Steinschleuderern als Munition.
Wichtigste Vermeidungsstrategien:
  • Tempo reduzieren.
  • Genügend Abstand zu vorausfahrenden Fahrzeugen einhalten.
  • Selber nicht durch die Dreckhaufen fahren.
  • Ausgiebig andere Verkehrsteilnehmer anhupen.
Demnächst mehr praktische Tipps von
Peter Practice

Donnerstag, März 31, 2011

Schalldruck wird in Pascal gemessen, nicht in Lux

Natürlich gibt es Evolution. Ohne Frage. Sie passiert mitten unter uns und das während wir diese Zeilen lesen.

Früher war der Nucki die Universallösung, um das Gebrüll von Kleinkindern schlagartig, quasi wie den Golf-von-Mexiko-Oilspill zum Versiegen, sprich, Verstummen zu bringen. Nucki rein, Stille. Nucki fällt runter in den Spielkastensand, Geschrei.

Schnell den Stöpsel wieder rein! Elternohrenschonend, weil nicht vorher abgewischt.

Neulich im Restaurant "Denny's". Watzender Schreihals am Nebentisch, Eltern auf eine Weise eher indifferent, um es nett auszudruecken. Er liest Zeitung, sie fuettert das aeltere Geschwisterchen des Schreihalses.

Schreihals mit den Füssen auf der Siztbank, trommelt auf die Tischplatte, Geräuschlevel 3, entspricht etwa DefCon Orange. Ohrenbetäubender Krach. Und das trotz Nucki im Mund!

Die kleinen Biester haben es also fertig gebracht, trotz Gesichtsstöpsel weiterhin ihren nervtötenden Geräuschlevel zu verbreiten. Die Evolution vollbringt wahre Wunder, und das innerhalb von nur wenigen Jahren/Genrationen. Die Kleinkinder brüllen am Nucki vorbei! Aussenherum, oder durch die Nasenlöcher oder die Ohren oder sonstwie. Aber sie schaffen es!

Das soll mal eine Malariafliege nachmachen! Ein Schlag ins Gesicht der Kreationisten!

Taub. Peter Practice

Samstag, März 19, 2011

Tatort

Als Kind wurde ich gezwungen, mit meinen Eltern den sonntaeglichen Tatort mit anzusehen. Ob das nachhaltige Schaeden hinterlassen hat, moegen andere beurteilen. Eine der ersten bewussten Entscheidungen im Teenageralter war dann das haeufige Fernbleiben vom Fernseher. SWR3 hatte Interessanteres zu bieten, z.B. den Popshop oder die TopTen.
 
Heute laeuft CSI Miami oder CSI New York und ich frage mich, ob das nicht der gleiche Trash ist, lediglich mit den Moeglichkeiten von heute aufgemacht. Allerdings definitiv schlechter gespielt und von der Dramaturgie her vergleichbar mit einem Kochbuch aus den sechziger Jahren.
 
Oh ja, Derrick und der Alte, Die Zwei und dergleichen fallen  in die gleiche Kategorie, wenn nicht sogar noch die Schublade darunter (das waere dann irgendwo zwischen Bodenplatte und schlecht geklebten Linoleumfliesen.
 
Gruss,
PP

Sonntag, Februar 13, 2011

Amix

In so mancher Beziehung ist Schweizerdeutsch dem Hochdeutschen echt ueberlegen. Es sind Worte wie z.B. "Spatzig", fuer die es keine hochdeutsche Entsprechung gibt und die entsprechend umschrieben werden muessen. Demgegenueber ist das Dialektwort einfach, knapp und aussagekraeftig.

Andererseits ist der allemannische Dialekt voll von unnoetigen Fuellwoertern, die kein Mensch braucht. In Basel und Umgebung ist oft von "amix" die Rede. Tendentiell nutzlos und ohne tiefere Bedeutung sind es die zugfahrenden Teenies und Studenten, welche dieses Wort haeufig benutzen. "Amix" bedeutet manchmal so viel wie "manchmal", manchmal bis haeufig jedoch bedeutet es gar nichts, ein nutzloser Fueller.

Wir machen dann amix mal weiter.
Gruss
PP

Sonntag, Februar 06, 2011

Ich hätt gern ein kleines Mars Mandel

Früher gab es Milky Way, Raider, Mars, Bounty und Snickers. Ein überschaubares Sortiment und man wusste genau, wie welcher Schokoriegel schmeckt.

Ersteres hat heute etwas an Bedeutung verloren und ist im Gegensatz zu den anderen Genannten nicht ubiquitär an jeder Tanke und jedem Baumarkt in Kassennähe prominent vertreten. Ach ja, aus Raider wurde irgendwann Twix, aber auch diese, damals ohne jede Begründung durchgedrückte Namensänderung dürfte sich mittlerweile herumgesprochen haben. Wir vermuten, es hatte etwas mit internationalem Marketing zu tun, wo wahrscheinlich irgendein Masterfoods Deutschlandchef zunächst das amerikanische Twix nicht akzeptieren wollte, später dann vermutlich wollte der amerikanische Mutterkonzern keine "Raider" aus Deutschland kommen sehen. Böse Erinnerungen werden wach. Wir spekulieren an dieser Stelle, zugegeben, aber so könnte es gewesen sein.

Ähnlich übrigens auch bei Wick und Vicks bzw. Olaf und Olay. Alles mittlerweile ausgemerzt und auch der bundesdeutsche Konsument darf  an der Apothekentheke verschämt nach Vicks zum Einreiben verlangen. Was übrigens im helvetischen Nachbarland nie ein Problem zu sein gewesen schien.

Zurück zu Süssem. Treets wurde unserer Ansicht nach verdrängt von M&M's, zurecht wie wir meinen. Schliesslich überzeugen diese durch Konzept, Vielfalt und Innovationskraft, zumal die "schmilzt im Mund und nicht in der Hand"-Klicker ohnehin viel früher erfunden wurden.

Ja, und Nuts gab es auch noch. Aussen gelb und innen weiss, kein Wunder dass es sich mit einer solchen Kombination langfristig nicht durchsetzen konnte, denn diese Nische war längst von 60 Millionen, nach 89 von 82 Millionen begeisterten Bananenfressern und -fresserinnen markt- und genusssättigend besetzt. Denn was wissen wir spätestestens seit Schmidteinander in den 80ern? Banane stopft.

Kein Platz war mehr da für das fade Nuts (Haselnüsse), erst Hilmar Kopper konnte 94 mit der Erdnuss ("peanuts") ein kleines Revival öffentlichkeitswirksam zelebrieren.

Interessantes Neues gab es aber doch. Irgendwann wurde der Lion (Löwe) reingedrückt. Bis heute vorhanden und gelgentlich auffindbar, allerdings nicht im Stammkader der Gerechtigkeitsliga und daher nicht bei jedem Auftritt dabei. Aber es gibt ihn noch und er ist bis heute ein Genuss. Hoffen wir, dass es noch lange so bleibt.

Allerdings, der Lion Schokoriegel ist kantig, beim Autofahren drohen Flecken im Leder durch das Gebrösel und auch der Gaumen hat Schwerstarbeit zu leisten. Wir vermuten, erst nach dem Genuss von mindetens 1000 Snickers ist man für den ersten Lion bereit, hat genügend Hornhaut am Gaumen und das Mahlwerkzeug ist gestärkt. Deswegen auch der - vor Markteinführung wieder verworfene - Projektname "Säbelzahntiger". Aber das hätte eh nicht auf die Packung gepasst, zu lang.

Längere Namen konnten nur, heute nicht mehr erhältliche, Nischenprodukte wie "Leckerschmecker" oder "3 Musketiere" (was das nicht sogar dasselbe?) halbwegs erfolgreich verwenden. 70er? Grundschulkiosk? Hmmm.

Was danach kam, ist allseits bekannt und muss hier nicht extra aufgeführt werden. Mars Mandel oder extra lang (80g?), Raider und Bounty mit dunkler Schokolade, M&M's Easter Color, usf. Zu einem späteren Zeitpunkt werden wir uns dem Reese's und anderen Konkurrenzprodukten aus Illionois und Philadelphia widmen.

En Guete,
Peter Practice

Samstag, Januar 08, 2011

Max tanzt

Das lief früher einmal: Rain in May von Max Werner und Safety Dance von Men Without Hats.

So unvorstellbaru laut lief das, bei den Bässen haben sich die Trommelfelle so weit nach innen bewegt, dass sie sich in der Kopfmitte berührt haben. Wahnsinn!

Gruss ins neue!

Peter Practice