Samstag, Mai 26, 2007

Abschlag mit Handicap


Es jährt sich der Schulabschluss zum zwanzigsten Male. Eine Abiturfeier steht an, voraussichtlich Ende Juni. Ich bin erstaunt, wieviel elektronische Post der ehemaligen Klassen- bzw. Stufenkameraden sich fast täglich ansammelt. Dabei bin ich der festen Überzeugung, dass bis zum Zeitpunkt des Abiturs damals noch keiner der Teilnehmer jemals eine E-Mail empfangen, geschweige denn verfasst und -sendet hat. Selbst die Anleitung für den Zauberwürfel (der in der gesamten Welt nur unter Rubik's Cube bekannt war, nur die Deutschen ....., ich habe bereits früher darüber berichtet) musste man aus dem Spiegel "herauskopieren", downloaden war eindeutig nicht möglich. Jetzt aber, im Alter von fast 40 oder darüber, lässt jetzt jeder die Tasten krachen, dass die Abwehrdienste schon fast von Mail Flood Attacks und DDOS sprechen.

Aus Sicht des Projektmanagement-Lehrbuchs jedoch ein verbesserungsfähiger Versuch. Von den ca. 60 Abiturienten werden derzeit von den Kettenbriefen nur etwa 34 adressiert und es scheint nicht mal sicher zu sein, ob alle Adressen überhaupt gültig sind. Mein eigener Beitrag z.B. hat etwa drei Fehlermeldungen unerreichbarer Empfänger erzeugt. Also ist die Hälfte der Kolleginnen und Kollegen gar nicht "im Loop". Ursache: Unvollständige Information bei Projektbeginn und mangelhafte Datenerhebung in der Vorstudie. Die Excelliste weist fehlende E-Mail Adressen bei ca. 26 Personen auf und 14 gelten gar als "verschollen" (einen davon konnte ich allerdings auftreiben und in den Verteiler einfügen).

Analysiert man die Stimmungslage der designierten Projektteilnehmer, so machen es diese dem Leser schwierig, die überschäumende Vorfreude zu erkennen. Die Messung ergibt das gelegentliche "ich freue mich" (ca. 2 x), viele unverbindliche Antworten ("werde kurzfristig entscheiden", "ist zuviel Stau", "komme etwas später", ...) oder offenkundiges Desinteresse ("Ich werde nicht kommen können.")

Vielleicht hat auch die Ankündigung, in Oberstufenaufenthaltsraumambiente den Abend verbringen zu wollen, eher Beklemmung denn Begeisterung ausgelöst. Zumal es dort anscheinend nichts zu Essen gibt, und das ist schliesslich auch unter nicht mehr ganz taufrischen Abiturientinnen und Abiturienten noch immer ein Grundbedürfnis. Etwas mehr Motivation wäre angebracht. Vielleicht der allfällige Hinweis auf Projektziele und "Incentives" oder "Nutzen". Ich gebe zu, gerade das zuletztgenannte Konzept blieb schon 1987 vergleichsweise im Dunkeln. Wewegen dann auch Viele sich in den Staatsdienst am Gewehr gestürzt haben. Da kriegt man wenigstens Ziele (vorgegeben), habe ich mir sagen lassen.

Das noch nicht vollständig konstituierte Projektmanagement hängt natürlich auch ziemlich in der Luft, verbirgt kaum die durchaus noch ausbaufähige eigene Motivation und hat natürlich keinerlei Unterstützung "von oben" - wer auch immer das im konkreten Fall sein mag, die Spielerfrauen vielleicht? Ein Steuerungsausschuss wäre eine gute Idee.

Schliesslich noch der fehlende Hinweis auf die Ressourcensituation. Noch immer unklar. Leerkörper? SK2? Restaurant ohne Namen? Führung durch das MvLG? Oder gar die Rhenania selber??? Leider ist durch deren blosse Nennung der absolute Killertorpedo schon mit der ersten Depesche verschossen worden, da kann man ja gleich mit geladenen und entsicherten Waffen auf die Wacht am Rhein bei Rüdesheim fahren. I believe I spider!

Hätte bei mir keine Chance!

Jetzt zum Nachtessen: Guaccamole und Crevettenspiesse mit Knoblauchsosse. Danach beim Fernsehen Microwellenpopcorn.

Es tut uns leid, Ihnen keinen besseren Bescheid geben zu können.
Hochachtungsvoll

Peter Practice

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Werter Herr Kollege,

nach Durchsicht Ihrer Blog-Einträge der vergangenen Monate muss der objektive Betrachter zu dem Ergebnis gelangen, dass diese Aneinanderreihung selbstgefälliger, egozentrisch wie auch vom gesteigerten Geltungsdrang motivierter Äusserungen eine andere Kommentierung als diese zum Bedauern nicht verdient hat. Das Ergebnis mögen Sie den wenigen Eintragungen Ihres Blogs entnehmen.

Es verbleibt die Hoffnung, dass Ihre Schilderungen von Reisen, Anschaffungen, LH-Lobbies und sonstigen Statussymbolen künftig Eingang in ein bloss Ihren Augen zugängliches Tagebuch finden möge.

Mit bestem Dank und in freudiger Erwartung verbleibend... .