Samstag, Februar 14, 2009

Die Hälfte hätte auch gereicht

Habe gerade neunzig Minuten auf dem Velo-Ergometer, dem früher so genannten Heimtrainer, absolviert und dabei ZDF Wintersport angeschaut. Erst kam irgendwas, was einst als Skilanglauf bezeichnet wurde, danach Eisschnelllauf. Der Gegensatz könnte nicht krasser sein.

Zuerst diese ausgemergelten Trampel die sich stolpernd und hektisch über den Schnee quälen, gefrorene Stalaktiten aus Rotz und Spucke am Kinn. Sie quälen sich die Loipe entlang, am ungelenkten sieht es bei Steigungen aus. Die Teilnehmer mühen sich ab und es ist ein Wunder, dass sie beim Abstossen mit den Stöcken nicht dem Hintermann die Augen ausstechen. Grausam sieht das aus. Dennoch, das schlimmste bleibt dem Zuschauer erspart, denn wenn der ein oder andere hinter der Ziellinie das Müsli erbricht, schwenkt die ZDF-Kamera dezent zur Seite. Ein unterträgliches Programm, für Zuschauer und Teilnehmer.

Danach aber dann die perfekte Kombination aus Geschwindigkeit, Kraft, Athletik und Technik. Wenn die um die Eisbahn rasen steigt automatisch die Trittfrequenz auf dem Velo um drei bis fünf Umdrehungen an. Ein genialer Sport und man möchte gleich die Schlööf wieder entrosten und mitspielen.

Und leise rieselt das Zweite. Bitte nicht wecken!

Gruss
PP

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Wirklich ausgesprochen anschaulich beschrieben Herr Practice. Der geneigte Leser ahnt geradezu, wie Sie beim Betrachten der ersten Berichterstattung richtig Gas auf dem Heimtrainer geben. Bei der zweiten Sportart haben Sie wahrscheinlich etwas gemütlicher gestrampelt. Könnte Ihre Bewertung der ZDF-Sendung auch ein bisschen davon abhängig sein, dass in der ersten Sportart wahrscheinlich nur Kerle, beim Eislauf hingegen anmutendende Damen eine Rolle spielten...? Übrigens hätte ich auch noch eine Wintersportart anzubieten: Mit geschlossenen Augen den eigenen Namen in den Tiefschnee pullern. Das allerdings wäre überhaupt nicht fernsehtauglich. LG von Helmi aus Berlin