Samstag, Juni 30, 2012

Das kennen wir so gar nicht

Die Sonne geht in etwa zwei Stunden unter. Momentan haben wir hier 17 Stunden Sonnenschein pro Tag. Das ist angenehm und spart Strom.

Wir gehen jetzt rein, die Gartenstuehle bleiben draussen. Das ist gefahrlos, denn hier gibt es keine Deutschen, die morgens um 6 Uhr ihre Handtuecher draufwerfen, dann an das Fruehstuecksbuffet gehen und sich den Rucksack vollstopfen.

Gruesse von
PP

Samstag, Juni 23, 2012

Erdbeeren ohne Flugangst


Gestern noch unter bruetender kalifornischer Sonne von illegalen Mexikanerhaenden gepflueckt, heute schon in meinem Tom & Jerry Glace. Ben & Jerry, oder. Lecker.

Dienstag, Mai 29, 2012

Albatross

In Mikro sind wir durch das Lehrbuch von Hal Varian, heute Chefoekonom bei Google, gegangen. Was damals noch als "intransitive Praeferenzen" bezeichnet wurde und angeblich hoechstens bei Kleinkindern zu beobachten war, und das noch keine zwanzig Jahre her ist, und bei genauerem Hinsehen eigentlich schon damals veraltet war, sind eigentlich die von Kahneman postulierten "preference reversals". Von wegen Kleinkind! Hah! Dennoch, das Lehrbuch habe ich behalten, hat mittlerweile etwa acht Umzuege mitgemacht und steht noch immer im Regal.

Freitag, April 20, 2012

Ohne Titel

Ich habe eine neue physikalische Einheit definiert: die Banane. Damit wird gemessen, wie lange ein Hundspaziergang im Callingwood Leinenlospark ist.

Da der Park bananenförmig gewunden ist, bedeutet einmal rauf und runter entspricht einer Banane.

Heute haben wir zwei Bananen gemacht.

Gruss
PP

Sonntag, April 15, 2012

Einen Hubschrauberlandeplatz vorbereiten

Da gab es diesen Englischlehrer, der verwandte Stunden darauf, uns das "verbindende R" zwischen Wörtern wie zum Beispiel "Westminster Abbey" oder "far away" beizubringen. Geradezu manisch war er darauf erpicht, uns über diese Hürde der korrekten Aussprache zu hieven. Oder zu peitschen. Qualvoll, wie manch Leser zu bestätigen weiss. Und das nur, damit wir uns den Eingeborenen nicht nur sprachlich, sondern auch aussprachlich anbiedern konnten.

Dabei ist der deutlichste Hinweis auf unsere deutsche Muttersprache ganz woanders zu suchen. Bei fast jedem zweiten Wort, das wir auf Englisch auszusprechen versuchen, macht er sich bemerkbar und wir merken das nichtmal. Wir haben vielleicht schon vom Knacklaut gehoert, können aber wenig bis nichts mit dem Begriff anfangen. Ein Beleg dafuer, wie tief diese deutschsprachliche Eigenheit in unserer Aussprache verwurzelt ist. Und wir sind dem Knacklaut gegenueber völlig ignorant.

Liegt aber auch daran, dass wir zuerst das Wort "Euston" (wie in Euston Station) gelernt haben, noch vor dem Wort "Houston" (wie in Houston, Texas oder Whitney Houston). Seitdem sprechen wir letzteres wie ersteres aus und das ist falsch! Bei allen anderen englischen Wörtern, die mit einem H beginnen, liegen wir genauso daneben. Wir denken, die sind stumm und sind demzufolge nicht hörbar, werden nicht ausgesprochen. Nochmals: Falsch! Genauso bei Worten, die mit einem ausgesprochenen Vokal beginnen, wie z.B. "Uncle".

An der Bahnstation Euston haben wir die entscheidende Weichenstellung verpasst, die uns ueber den Knacklaut hätte helfen koennen. So bleibt es dabei: Alle Englaender und Nordamerikaner entlarven uns sofort, wissen genau wo wir herkommen. Wenngleich die zuletzt Genannten nicht immer wissen, wo das liegt. Form eines Stiefels?

Für besagten Englischlehrer kommt wahrscheinlich jede Einsicht zu spät, aber wir forschen weiter.

Es grüsst aus dem Schnee!
Peter Pee.

Samstag, März 03, 2012

Chikki in Lonavla



Tach auch - schon mal gehört?

Früher sind die Leute daran gestorben.

Heute setzt man ihnen einfach ein neues Hirn ein. Das wird vorher gut angepasst und individualisiert. Mit dem Gedächtnis-Migrationsassistenten (MMW) werden alle Erinnerungen und das epistemische Wissen aus dem alten Denkapparat übertragen, dann noch mit Sandpapier etwas anpassen, so dass es an den Ecken nicht schleift, fertig ist die Prozedur.

Nach zwei Stunden klingt die Narkose ab und der Patient kann nach Hause gehen, sollte allerdings nicht selber fahren und abends nur leichte Kost zu sich nehmen.

Gruss
PP


Mittwoch, Februar 01, 2012

Nomenklatier

Wir geben unseren Tieren Namen. Bello, Waldi, Elsa, Thekla, etc. fuer geliebte Dackel, Kuehe und selbst wiederliches Spinnengetier. Alles wird benamst, damit es auch fuer zweckdienliche Verniedlichungen unsererseits zur Verfuegung steht: Na wo isser denn, das feine Hundeli?

Wie aber sieht das aus der Sicht des Vierbeiners aus? Geben die Tiere uns auch Namen? Klar ist, dass der Hund uns voneinander unterscheiden kann. Mitbewohner von Fremden, Herrchen von Frauchen, Dosenoeffnerin von Baellewerfer. Aber ist das alles? Wie nennt uns der Hund, wenn er sich ueber uns mit Artgenossen unterhaelt? Herrchen und Frauchen oder Mama und Papa? Oder orientiert er sich, seiner Sinnestaerke nach, an Geruechen? Sind wir Chanelwolke und Aschenbecher? Schnapsdrossel oder Zwiebelstinkie? Nicht einfach, insbesondere wenn wir individuell-raeumliche Invarianzen in der Nomenklatier unterstellen.

Was das ist?

Zur Erlaeuterung dieses Effekts, kehren wir zum Anfang des Postings zurueck, wie wir den Hund benennnen. Als Beispiel: Der Haushalt von Peter Practice besteht aus zwei Menschen und zwei Tieren. Gesamthaft werden ca. zehn verschiedene Hundenamen  in nicht-disjunkter Aufteilung verwendet. Zunaechst sind da die offiziellen Zuchtnamen, die praktischen Rufnamen (Reguline und Alphonse) sowie die chinesichen Varianten letzterer zu nennen (Woo-Tsi und Lang-Tsung). Dazu kommen noch mindestens vier Kosenamen (Schlaftier, Frechhund, Waelzi, petit chien fraiche, ...), die wahlweise von beiden Menschen fuer beide Tiere teils ueberlappend verwendet werden. Wer blickt da noch durch?

Mehr dazu in einem der naechsten Postings.

Gruss,
PP

Freitag, Dezember 23, 2011

An der Graete noch glasig

Wir wuenschen unserem treuen Leser eine schoene Weihnachtszeit und ein glueckliches neues Jahr!

Peter Practice

Samstag, November 26, 2011

Der Eismann kann Lippenlesen

Der Eismann kann Lippenlesen. Wieso ich das weiss? Ganz einfach. Der dreht ja taeglich mit dem Eismobil seine Runden durch die Nachbarschaft. Dabei ertoent diese unertraegliche Loelimusik, so etwa "laaaloooooliiiiilaaalolalaloeoeoeoeliiiilaaa" in schrecklich monotoner Weise. Damit unterscheidet er sich natuerlich deutlich, und das ist wahrscheinlich absichtlich so, vom Martinshorn der Polizei, Feuerwehr und EMS.

Die Nachbarschaftsgofen stehen dann an der Strasse, den Kreuzer in der Faust, und warten darauf, ihre Bestellung abgeben zu koennen. Im Gegenzug bewirkt die Transaktion die Uebergabe einer Kugel Eis der gewuenschten Sorte. Fertig - exeunt Gof et Homo glacieris.

Als unbewegtem Beobachter erscheint die Dudelei besser ertraeglich, denn sie ist ja relativ schnell wieder vorbei - sobald der Eismann mit seiner Kutsche um die Ecke verschwunden ist, klingt auch der Schmerz im Innerohr ab.

Was wir aber nicht beruecksichtigen ist die Empfindungs- und Erlebenswelt des Eismanns selbst, der sich mit nur einem Bruchteil der Lichtgeschwindigkeit bewegt und damit permanent dem Gedudel ausgesetzt ist. Deshalb traegt er enganliegende Kopfhoerer und lauscht AC/DC oder Iron Maiden oder Sisters auf voller Lautstaerke. Damit er nicht nach kurzer Zeit schon ausrastet und vom Gedudel seiner Maschine einen epileptischen Anfall erleidet oder, was deutlich schlimmer waere, zum Serienkiller wird. Hat's alles schon gegeben.

Da der Eismann kopfhoererbedingt keinerlei akustischen Eindruecke von der Aussenwelt wahrnehmen kann, muss er die Bestellung der Nachbarschaftskids eben von den Lippen ablesen. Klar, oder? Fragen?

Allen ein schoenes Wochenende!
Peter Practice

Montag, November 07, 2011

Alimentierte Südostmigration oder Kapitalflucht?

"Bringen Sie Ihre Münzen schon jetzt", forderte der beliebte Quizmaster und Moderator diverser Talkshows, Günther Jauch, uns vor gut zehn Jahren auf. Bereits ein halbes Jahr vor der "offiziellen" Einführung des Eurogeldes wurde uns diese Aufgabe übertragen. Wahrscheinlich um die logistischen Herausforderungen der Geldtransportfirmen einfacher zu gestalten.

Was ist also falsch daran, wenn wir heute daran arbeiten, auch die Scheine hinterher zu werfen? Es sind ja Euros, ein Wort offensichtlich griechischen Ursprungs. Getreu dem Motto, "gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist", werden unsere Eurobanknoten, deren Vorder- und Rückseiten als solche ja eigentlich nicht zu identifizieren waren und die wir eh nie lieben gelernt haben, von eingangs erwähnten Geldtransportern jetzt in die Ägäis chauffiert. Was soll daran schlecht sein?

Beste Grüsse und einen guten Start in die neue Woche wünscht
Peter Practice